Marktanalyse: Aktuelle Trends
Hintergrund und Entwicklung
Der Chef des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo), Gabriel Felbermayr, schlägt der EU vor, als Reaktion auf die US-Zölle Exportsteuern einzuführen. Diese Maßnahme könnte speziell auf moderne Chipmaschinen abzielen, die hauptsächlich in Europa produziert werden und für die US-Offensive bei Halbleitern benötigt werden. Felbermayr argumentiert, dass dies Brüssel zusätzliche Einnahmen verschaffen und den USA die Schwäche ihrer Argumente aufzeigen könnte.
Prognosen und Auswirkungen
Kanada plant, auf die US-Autozölle mit eigenen Zöllen zu reagieren, die 25 Prozent auf US-Fahrzeuge betragen sollen. Diese Maßnahme könnte 5,6 Milliarden US-Dollar einbringen, um betroffene Arbeitnehmer und Unternehmen zu unterstützen. Die Welthandelsorganisation (WTO) zeigt sich besorgt über einen möglichen Rückgang der Handelsströme und einen daraus resultierenden Zollkrieg, der das weltweite Warenhandelsvolumen um etwa 1 Prozent reduzieren könnte.
Wichtige Erkenntnisse: Die Schweiz kritisiert die US-Zollberechnungen als nicht nachvollziehbar und plant keine Vergeltungsmaßnahmen. Gleichzeitig fordert Monika Schnitzer, Chefin der Wirtschaftsweisen, die EU auf, als Reaktion auf die US-Zölle eine Digitalsteuer für US-Tech-Konzerne einzuführen. Die Europäische Union plant, vor etwaigen Vergeltungsmaßnahmen Gespräche mit den USA zu führen.
Die Reederei A.P. Moeller-Maersk warnt davor, dass die Zölle den globalen Warentransport verzögern könnten. Analysten von Goldman Sachs erwarten, dass die EU auf die US-Zölle umfassend reagieren wird, möglicherweise durch das EU-Gesetz über digitale Dienste. Ulrich Kater von der Dekabank betont, dass ein Handelskrieg, der über die Industrie hinausgeht, problematisch für die Konjunktur wäre.
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) verurteilt die US-Zölle als Frontalangriff auf den Welthandel. Schließlich prognostizieren Ökonomen von Capital Economics, dass die Zölle zu einem effektiven US-Zollsatz von 26 Prozent führen könnten, was der höchste Stand seit 131 Jahren wäre. Dies könnte neue Zinssenkungen in den Industrieländern auslösen.