Marktanalyse: Aktuelle Trends
Hintergrund und Entwicklung
Der Vorschlag von Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck, Sozialabgaben auf Kapitalerträge einzuführen, hat in der Finanzwelt für Aufsehen gesorgt. Jörg Wiechmann, Geschäftsführer des Itzehoer Aktien Clubs (IAC), kritisiert diese Idee scharf. Er argumentiert, dass Kapitalerträge bereits durch die Abgeltungssteuer mit 25 Prozent belastet werden, während Arbeitseinkommen bis zu 45 Prozent versteuert werden. Diese Ungerechtigkeit sei jedoch nur scheinbar, da Kapitalerträge auf Unternehmensebene zusätzlich mit rund 30 Prozent Körperschafts- und Gewerbesteuer belastet werden, was die Gesamtsteuerbelastung für Aktionäre auf fast 50 Prozent erhöht.
Prognosen und Auswirkungen
Wiechmann betont, dass Anleger durch ihre Investitionen die private Vorsorge stärken, die von der Politik seit langem gefordert wird, und gleichzeitig zur Finanzierung der Sozialkassen beitragen, ohne jedoch Leistungsansprüche zu erhalten. Der Versuch, Millionäre stärker zur Finanzierung der Sozialsysteme heranzuziehen, werde laut Wiechmann ins Leere laufen, da viele Millionäre Selbstständige und Unternehmer sind, die nicht in der Sozialversicherung sind. Der Vorschlag würde daher vor allem die Mittelschicht treffen, die ohnehin schon stark belastet ist.
Wichtige Erkenntnisse: Laut Wiechmann besteht in Deutschland kein Defizit an Gerechtigkeit oder Umverteilung, sondern vielmehr ein Mangel an Leistungsprinzip und Eigenverantwortung. Die weltweit zweithöchste Steuer- und Abgabenlast sei symptomatisch für ein politisches System, dem es an Kompetenz fehle. Dies gefährde Deutschlands Zukunft in einer zunehmend harten ökonomischen Realität.