Marktanalyse: Aktuelle Herausforderungen für Kering
Hintergrund und Entwicklung
Der Luxusgüterkonzern Kering steht vor einer schwierigen Phase, die insbesondere durch die Schwäche seiner Hauptmarke Gucci geprägt ist. Laut dem jüngsten Quartalsbericht, der in Paris vorgestellt wurde, leidet Kering unter einer anhaltenden Nachfrageflaute im Luxussegment. Kering-Chef Francois-Henri Pinault bezeichnete das vergangene Jahr als herausfordernd, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die eingeleiteten Umstrukturierungen und effizienteren Abläufe bald Früchte tragen werden. Trotz der Schwierigkeiten fielen die Jahreszahlen besser aus als erwartet, was die Aktie um über 4 Prozent steigen ließ und das Plus seit Jahresbeginn auf 7 Prozent erhöhte.
Prognosen und Auswirkungen
Analysten wie James Grzinic von Jefferies und Zuzanna Pusz von UBS sehen die aktuellen Zahlen positiver als erwartet, doch bleibt die Unsicherheit rund um Gucci ein zentrales Thema. Der Umsatz von Gucci sank 2024 um 23 Prozent, während die Gesamterlöse von Kering um 12 Prozent auf knapp 17,2 Milliarden Euro zurückgingen. Die Entlassung von Gucci-Chefdesigner Sabato De Sarno nach weniger als zwei Jahren und ein Einstellungsstopp sind Teil der Maßnahmen zur Kostensenkung. Dennoch fiel das bereinigte operative Ergebnis fast um die Hälfte auf knapp 2,6 Milliarden Euro. Analysten hatten einen noch stärkeren Rückgang erwartet.
Wichtige Erkenntnisse: Trotz der Herausforderungen könnte das Schlimmste laut RBC-Analysten hinter Kering liegen, auch wenn der Zeitpunkt für einen Neustart unklar bleibt. In China und Nordamerika gibt es Anzeichen einer leichten Erholung im Vergleich zum dritten Quartal. Die Luxusbranche insgesamt spürt eine schwächere Nachfrage nach Lederwaren, Schmuck und Mode, bedingt durch die schwache wirtschaftliche Lage in vielen Ländern. Wettbewerber wie LVMH werden ebenfalls mit Spannung erwartet, um zu sehen, wie sie sich in diesem Marktumfeld schlagen.