Marktanalyse: Aktuelle Trends
Hintergrund und Entwicklung
Aktien bleiben auch in der Ära von US-Präsident Donald Trump gefragt, trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten, die seine Politik mit sich bringen könnte. Die gesunkene Inflation hat es den westlichen Notenbanken ermöglicht, die Leitzinsen zu senken, was Aktien im Vergleich zu festverzinslichen Anleihen attraktiver macht. Dennoch wird die Wall Street von Experten nicht als erste Wahl angesehen; stattdessen raten sie, den Blick auf Europa und Asien zu richten.
Prognosen und Auswirkungen
Fondsmanager Jens Ehrhardt von DJE Kapital hebt hervor, dass das Börsenumfeld grundsätzlich positiv bleibt. Allerdings sind US-Aktienbewertungen „etwas überhypt“, da nur wenige große Technologiewerte den Markt in den letzten Jahren angetrieben haben. Dies führte zu einer überhitzten Stimmung am US-Aktienmarkt, was mögliche Kursrückschläge zur Folge haben könnte. Der jüngste Kurssturz bei US-Techwerten zeigt dies deutlich.
Bert Flossbach von Flossbach von Storch bemerkt, dass europäische Aktien, insbesondere von Konsumgüterherstellern, Premium-Autobauern und Pharmakonzernen, im Gegenzug gestiegen sind. Dies verdeutlicht, dass Anleger in diesen Sektoren untergewichtet waren, was die Bewertungen zwischen Europa und den USA etwas normalisierte.
Wichtige Erkenntnisse: Europa bietet laut Experten mehr Top-Werte als die USA. Die Fondsgesellschaft DWS ist zuversichtlich, dass Europa zu den innovativsten Regionen der Welt gehört. Deutschland belegt im Global Innovation Index Platz 9.
Luca Pesarini von Ethenea sieht dennoch Chancen in US-Aktien, da Trumps geplante Steuersenkungen und Deregulierungen im Bankensektor Investitionsmöglichkeiten schaffen könnten. Er erwartet ein starkes Wirtschaftswachstum in den USA bei stabiler Inflation, da Trump versucht, Energiekosten zu senken und Importzölle als Verhandlungsmasse zu nutzen.
Auch Asien, insbesondere China, rückt in den Fokus. Trotz der Immobilienkrise sieht Fidelity International Potenzial in chinesischen Aktien, die derzeit niedrig bewertet sind. Kapitalmarktstratege Carsten Roemheld betont, dass es ein Fehler wäre, China abzuschreiben, da in Hochtechnologien investiert wird, was das Beispiel des KI-Start-ups DeepSeek zeigt.