Marktanalyse: Öffentliches Finanzierungsdefizit in Deutschland
Hintergrund und Entwicklung
Das öffentliche Finanzierungsdefizit in Deutschland hat sich im Jahr 2024 weiter vergrößert. Laut dem Statistischen Bundesamt stiegen die Ausgaben um 7,1 Prozent auf 2.082,1 Milliarden Euro, während die Einnahmen um 6,8 Prozent auf 1.977,6 Milliarden Euro anwuchsen. Dies führte zu einem Defizit von 104,4 Milliarden Euro, was eine Erhöhung um 12,7 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Seit 2021 trägt der Bund den größten Anteil am Defizit, doch auch Länder, Gemeinden und die Sozialversicherung verzeichneten erhebliche Lücken.
Prognosen und Auswirkungen
Der Anstieg der Ausgaben übertraf die Einnahmen deutlich, vor allem bei den Gemeinden, deren Ausgaben um 12,6 Prozent auf 400,9 Milliarden Euro stiegen, während die Einnahmen nur um 7,6 Prozent auf 376,1 Milliarden Euro wuchsen. Bei der Sozialversicherung erhöhte sich das Defizit auf 10,5 Milliarden Euro, hauptsächlich durch die Krankenversicherung. Die finanzielle Lage der Länder variiert stark: Niedersachsen, Sachsen und Rheinland-Pfalz erzielten Überschüsse, während andere Länder Defizite aufwiesen.
Wichtige Erkenntnisse: Die gestiegenen Sozialausgaben, insbesondere bei den Gemeinden, belasten den öffentlichen Haushalt zusätzlich. Der Bund verzeichnete eine Reduzierung seines Defizits auf 50,9 Milliarden Euro, nachdem es 2022 mit 145,1 Milliarden Euro einen Höchstwert erreicht hatte. Hingegen haben die Ausgaben für militärische Beschaffungen im Sondervermögen der Bundeswehr zugenommen. Die Auslaufphase der Energiepreisbremsen Ende März 2024 führte zu einem Rückgang der Zuweisungen des Bundes an Unternehmen und Privathaushalte um 7,9 Prozent.