Marktanalyse: EU verstärkt Schutzmaßnahmen für Stahlindustrie
Hintergrund und Entwicklung
Die Europäische Union hat beschlossen, ihre Schutzmaßnahmen für die heimische Stahlindustrie zu verschärfen. Die Europäische Kommission kündigte an, eine geplante Wiederausweitung von zollfreien Stahlimporten stark zu begrenzen. Zudem werden die Regeln für den Umgang mit ungenutzten Importquoten geändert. Diese Maßnahmen sollen den europäischen Stahlproduzenten helfen, ihre Produktion zu steigern und verlorene Marktanteile zurückzugewinnen.
Prognosen und Auswirkungen
Der Hintergrund der Entscheidung liegt im erheblichen Druck durch globale Überkapazitäten und steigende Exporte aus China. Zudem belasten neue US-Sonderzölle auf Stahleinfuhren in die USA die europäische Stahlbranche. Eine Untersuchung, die von 13 EU-Mitgliedstaaten beantragt wurde, bestätigte den steigenden Importdruck und die sinkende Nachfrage. Die Änderungen treten am 1. April in Kraft, während Anpassungen an der Liberalisierungsrate und die Abschaffung der Übertragung bestimmter ungenutzter Importvolumina am 1. Juli erfolgen.
Wichtige Erkenntnisse: Die Liberalisierungsrate, die die jährliche Erhöhung der zollfreien Importmenge unter Schutzmaßnahmen festlegt, wird von 1 Prozent auf 0,1 Prozent gesenkt. Der europäische Stahlverband Eurofer sieht in den neuen US-Zöllen eine erhebliche Bedrohung, da dadurch US-Exportgeschäfte im Umfang von bis zu 3,7 Millionen Tonnen verloren gehen könnten. Zudem könnten die USA 2024 etwa 23 Millionen Tonnen Stahlprodukte aus Drittländern importieren, was den europäischen Markt zusätzlich unter Druck setzen könnte.