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Floater-Anleihen: Mit variablen Zinsen und wie sich Anleihen mit anpassbaren Kupons in Hoch- und Niedrigzinsphasen schlagen

In einer Welt, in der die Zinssätze ständig schwanken, suchen Anleger nach Möglichkeiten, ihr Portfolio gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern. Eine solche Möglichkeit bieten Floater-Anleihen, auch bekannt als variabel verzinsliche Anleihen. Doch was sind Floater-Anleihen genau, und wie verhalten sie sich in unterschiedlichen Zinsphasen? In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf diese Anlageform und analysieren ihre Performance in Hoch- und Niedrigzinsphasen.

Was sind Floater-Anleihen?

Floater-Anleihen sind Schuldverschreibungen, deren Zinssatz periodisch angepasst wird. Im Gegensatz zu festverzinslichen Anleihen, bei denen der Kupon über die gesamte Laufzeit konstant bleibt, passt sich der Zinssatz von Floatern an einen Referenzzinssatz an.

Funktionsweise von variabel verzinslichen Anleihen

Der Zinssatz einer Floater-Anleihe wird in regelmäßigen Abständen neu festgelegt, meist in Bezug auf einen Referenzzinssatz wie den Euribor oder den LIBOR, plus einer festen Marge. Zum Beispiel könnte der Zinssatz einer Floater-Anleihe auf „Euribor + 0,5%“ festgelegt sein. Wenn sich der Euribor ändert, passt sich entsprechend auch der Zinssatz der Anleihe an.

Vorteile von Floater-Anleihen

  • Zinssensitivität minimieren: Da die Zinssätze regelmäßig angepasst werden, sind Floater-Anleihen weniger anfällig für Kursverluste bei steigenden Zinsen.
  • Inflationsschutz: Steigende Zinsen gehen oft mit steigender Inflation einher. Floater-Anleihen können einen gewissen Schutz gegen die Inflation bieten, da die Kupons mit den Zinssätzen steigen.
  • Flexibilität: Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, von steigenden Zinsen zu profitieren, ohne ihr Portfolio ständig umschichten zu müssen.

Nachteile von Floater-Anleihen

  • Niedrigere Kupons in Niedrigzinsphasen: In Zeiten niedriger Zinssätze können die ausgeschütteten Kupons deutlich geringer ausfallen als bei festverzinslichen Anleihen.
  • Komplexität: Die Struktur und Bewertung von Floater-Anleihen kann komplexer sein, was für weniger erfahrene Anleger eine Herausforderung darstellen kann.
  • Kreditrisiko: Wie bei allen Anleihen besteht auch hier das Risiko, dass der Emittent zahlungsunfähig wird.

Performance in Hochzinsphasen

In Phasen steigender Zinsen profitieren Anleger von höheren Kuponzahlungen. Da sich der Zinssatz der Floater-Anleihe an den Referenzzinssatz anpasst, steigen die Erträge automatisch mit. Dies macht Floater-Anleihen zu einer attraktiven Option, wenn eine Zinswende erwartet wird.

Beispiel:

Angenommen, der Referenzzinssatz steigt innerhalb eines Jahres von 1% auf 2%. Eine Floater-Anleihe mit einer Marge von 0,5% würde dementsprechend von einem Kupon von 1,5% auf 2,5% steigen. Der Anleger erhält somit höhere Zinszahlungen, ohne zusätzliche Risiken einzugehen.

Performance in Niedrigzinsphasen

In Niedrigzinsphasen sinken die Kuponzahlungen entsprechend. Floater-Anleihen können daher weniger attraktiv sein als festverzinsliche Anleihen, die höhere Kupons bieten. Anleger müssen abwägen, ob die Sicherheit der variablen Zinsen die geringeren Erträge kompensiert.

Strategien für Anleger

Einige Anleger nutzen Floater-Anleihen in Kombination mit anderen Anlageformen, um ihr Portfolio zu diversifizieren. In Niedrigzinsphasen könnten beispielsweise festverzinsliche Anleihen übergewichtet werden, während in Erwartung steigender Zinsen Floater-Anleihen bevorzugt werden.

Vergleich mit festverzinslichen Anleihen

Anleihetyp Vorteile Nachteile
Floater-Anleihen Anpassung an steigende Zinsen, Inflationsschutz Geringere Kupons in Niedrigzinsphasen
Festverzinsliche Anleihen Stabile Kupons, attraktiv in Niedrigzinsphasen Kursverluste bei steigenden Zinsen

Worauf sollten Anleger achten?

  • Bonität des Emittenten: Das Kreditrisiko bleibt ein wichtiger Faktor. Eine hohe Bonität reduziert das Ausfallrisiko.
  • Referenzzinssatz: Verstehen Sie, welcher Referenzzinssatz verwendet wird und wie volatil dieser ist.
  • Laufzeit: Längere Laufzeiten können zu höheren Zinsänderungsrisiken führen.
  • Liquidität: Stellen Sie sicher, dass die Anleihe ausreichend gehandelt wird, um bei Bedarf verkaufen zu können.

Fazit

Floater-Anleihen bieten eine interessante Möglichkeit, das Portfolio gegen Zinsänderungsrisiken abzusichern und in Hochzinsphasen von steigenden Erträgen zu profitieren. Sie sind jedoch in Niedrigzinsphasen weniger attraktiv und erfordern ein gewisses Maß an Verständnis für die zugrunde liegenden Mechanismen. Eine sorgfältige Analyse und eventuelle Beratung durch einen Finanzexperten sind daher empfehlenswert, um die passende Anlagestrategie zu entwickeln.

Empfehlung für Anleger

Anleger sollten ihre persönlichen Anlageziele und Risikotoleranzen prüfen, bevor sie in Floater-Anleihen investieren. Eine Mischung aus verschiedenen Anleihetypen kann dabei helfen, das Portfolio ausgewogen zu gestalten und sowohl in Hoch- als auch in Niedrigzinsphasen stabile Erträge zu erzielen.

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