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Missbrauchsskandal am Canisius-Kolleg: Forderungen der Betroffenen

Hintergrund und Forderungen

15 Jahre nach der Aufdeckung von Missbrauchsfällen am Canisius-Kolleg in Berlin fordert die Initiative „Eckiger Tisch“ eine Aussetzung der Verjährung für Entschädigungsansprüche. In einem Brief an Bundestagsabgeordnete, der der Redaktion rbb24 Recherche vorliegt, drängen die Betroffenen auch auf ein stärkeres staatliches Engagement bei der Aufarbeitung und die Einrichtung eines Entschädigungsfonds.

Kritik an der Katholischen Kirche

Matthias Katsch, Sprecher der Initiative, kritisiert die Katholische Kirche scharf. Diese verweigere den Opfern angemessene Entschädigungen und biete nur „Anerkennungszahlungen“ an, während sie Betroffene auf Zivilverfahren verweise. Nach Katsch hätten die Opfer im Durchschnitt nur 20.000 Euro erhalten, was er als unzureichend bezeichnet. Er wirft der Kirche vor, rechtliche Tricks zu nutzen, um Entschädigungen hinauszuzögern.

Reaktionen der Kirche

Der Berliner Generalvikar Manfred Kollig zeigte Verständnis für die Kritik, betonte jedoch die Schwierigkeit, den erlittenen Schaden finanziell auszugleichen. Er wies auf Reformbemühungen der Kirche hin, darunter Präventionsschulungen und Schutzkonzepte. Klaus Mertes, der den Skandal 2010 öffentlich machte, räumte Fehler in der Aufarbeitung ein und plädierte für eine unabhängige Kommission zur Entschädigungsregelung.

Wichtige Erkenntnisse: Die Forderungen der Betroffenen nach einer Aussetzung der Verjährung und einem Entschädigungsfonds betonen die Notwendigkeit einer umfassenderen Aufarbeitung und Unterstützung durch die Kirche und den Staat.

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